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Individuation, Philosophie: das Herausgreifen eines Gegenstands durch eine Bestimmung mithilfe von Zusatzinformationen, die nicht aus einer einzelnen Aussage, die diesen Gegenstand enthält, zu erschließen sind. Bsp Überzeugungen werden durch Inhalte individuiert, nicht z.B. durch die Länge der Zeichenketten, mit denen sie ausgedrückt werden. Die Inhalte einer Überzeugung werden wiederum nicht durch ihre Wiederholung sondern durch andere Inhalte individuiert. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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George Herbert Mead über Individuation – Lexikon der Argumente
Habermas IV 93 Individuation/MeadVsDurkheim/Mead/Habermas: Mead These: Der Prozess der Vergesellschaftung ist zugleich ein Prozess der Individuierung. Das begründet Mead mit der Verschiedenheit der positionsgebundenen Perspektiven, die Sprecher und Hörer einnehmen. Als Prinzip der Individuierung führt Mead nicht den Leib, sondern eine Perspektivenstruktur an, die mit den kommunikativen Rollen der ersten, zweiten und dritten Person gesetzt wird. „Me“ steht für die Ansicht, die Ego einem Alter in einer Interaktion bietet, wenn dieser Ego ein Sprechaktangebot macht. Diese Ansicht gewinnt Ego von sich selbst, indem er selbst Alters Perspektive in Sprechakten einnimmt. Habermas IV 94 Pointe: Der Handelnde ist durch die bloße Struktur sprachlicher Intersubjektivität gezwungen, auch im normenkonformen Verhalten er selbst zu sein. Im kommunikativen Handeln, wie immer es durch Normen geleitet ist, kann in einem sehr grundsätzlichen Sinn niemandem die Initiative abgenommen werden, niemand kann die Initiative abgeben: „Das „Ich“ liefert das Gefühl der Freiheit, der Initiative.“(1) >Ich, >Selbst-Identifikation, >Perspektive. 1. G. H. Mead, Mind, Self and Society, ed. Ch. W. Morris, Chicago 1934, German Geist, Identität und Gesellschaft, Frankfurt, 1969, S. 221._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Mead I George Herbert Mead Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus Frankfurt 1973 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |